Spurensuche
Seit vielen Jahren
beschäftige ich mich intensiv mit der Sagenwelt des Berges. Eine
hatte es mir wohl am meisten angetan: die Sage Lazarus
Gitschner und die Prophezeiungen des Mönchs vom Untersberg
und eine weitere Überlieferung mit einem Hinweis auf ein besonderes
Ereignis, welches sich „am Hohen Frauentag“ in der Mittagsscharte
ereignen soll und wo der Berg sich öffnen soll. Wahrscheinlich
stehen beide Sagen miteinander in Verbindung bzw. besitzen denselben
Kern.
Die Erlebnisse und Erfahrungen die sich aus dieser
Spurensuche ergaben, veränderten nachhaltig mein Leben.
Mit dem
Hohen Frauentag ist Maria Himmelfahrt gemeint, was zugleich in früheren
Zeiten noch als Beginn des Frauendreissgers (ein Monat
Kräutersammeln, von Vollmond zu Vollmond) bekannt war. Sowohl die
mythologische Bezeichnung als Frauenfeiertag als auch der Hinweis auf
die Kräuterernte lassen noch den ursprünglichen matriachalen
Charakter erkennen.
Im Jahre 2003
hatte ich meinen ersten großen Erfolg bei der Erforschung der
Teufelslochsagen. Schon meine Großeltern wussten noch um die
Bedeutung jenes Felsenportals im Lattengebirge, aber niemand konnte
genauere Angaben zu diesem vermutlichen Sonnenereignis machen. Die
Teufelslochsagen und die genaue Inaugenscheinnahme der alpinen
Landschaft unterhalb der Schlafenden Hexe in Verbindung mit dem
Jahreskreis und den Sonnwendzeiten ließen damals nur die Zeit um die
Wintersonnenwende als möglichen Ereigniszeitraum zu.
Für mich
war es damals ein unglaubliches Erlebnis an dem von mir
recherchierten geheimnisvollen Grabhügel in Hohenfried Ende November
den Sonnendurchgang zum ersten Mal zu erleben.
Eines der ersten Fotos vom Sonnendurchgang am Teufelsloch aus dem Jahre 2003 |
Hatte mich das
langsam aber stetig wachsende Wissen um die Bergmutter und ihre 3
Priesterinnen schon so glücklich geführt?
Bemerkenswerter Weise
ist das Sonnenschauspiel am Grabhügel um die Mittagszeit nur für 3
Minuten und nur an 3 Tagen zu sehen. Wurde vielleicht der Sonnenkult
einst von den Drei Saligen hier zelebriert? Sollte der Kult jetzt
zurückkehren?
In den Folgejahren traf ich mich mit Freunden, um
das Sonnenschauspiel gebührend zu feiern.
Schließlich konnte ich
den Zeitraum des Sonnenzykluses am Teufelsloch genau bestimmen. Es
blieb nicht nur am Grabhügel sondern wanderte nach den 3 Tagen
hinüber zur Hochburghöhe in Großgmain, um dort zur
Wintersonnenwende den Höhepunkt und den Wendepunkt zu erreichen und
Ende Januar wieder zum Grabhügel zurück zu kehren.
Grabhügel
und Hochburghöhe sind die vermutlichen Sonnenkultplätze dieser
Region.
Doch auch das Münster von Sankt Zeno gehört dazu, denn
dort wurde jenes alpine Schauspiel künstlich durch die Ausrichtung
des Sakralbaus im christlichen (Missions-) Sinne inszeniert.
Und
in der mittelalterlichen Lazarus-Sage wird Sankt Zeno als eine der 12
Untersbergkirchen beschrieben, die unterirdisch miteinander in
Verbindung stehen. Nach einem Kirchenbrand im 16. Jahrhundert wurde
die Krypta zugeschüttet – um was zu verbergen?
Auch die
Lazarus-Sage entstammt dem 16. Jahrhundert.
Bei einem dieser
Sonnenschauspiele wies mich eine Besucherin auf einen weiteren
Ereignisort hin, der vom Südrand des Grabhügels zu sehen war: ein
weiteres Felsenportal am Bayerischen Löwen. Dieser Gipfel stellt im
Habitus der Schlafenden Hexe ihren Busen da – und am westlichen
Busenrand öffnet sich ein weiteres Felsenportal.
Ein paar Jahre
später, als ich die Situation zur Wintersonnenwende auf der
Hochburghöhe genauer untersuchte und eine Stunde vor dem
Hauptereignis unterhalb der Hochburghöhe am Rötelbach (Ausläufer
der Löwenschlucht auch Teufelsschlucht genannt!) stand, konnte ich
den Sonnendurchgang am Gittiauge (benannt nach ihrer Entdeckerin)
beobachten. Somit gibt es zur Wintersonnenwende sogar 2
Sonnendurchgänge bei Felsenlöchern in der Schlafenden Hexe zu
beobachten.
Das Teufelsloch im Lattengebirge besitzt
die solare Monatssymmetrie, d.h. das jeweils ein Monat vor und
nach der Wintersonnenwende der Sonnendurchgang am Grabhügel
erfolgt.
Zudem ist bei der Wintersonnenwende, also am 21.
Dezember, der Umkehrpunkt der Sonnenlinie im Tal auf der
Ostseite bei der Hochburghöhe in Großgmain erreicht. Das
Sonnenschauspiel erstreckt sich also über 2 Monate.
Ein
im Alpenraum einzigartiges landschaftsmythologisches Ereignis!
Dazu
kommt ein weiteres einzigartiges Ereignis. Der Beginn des
Sonnenzykluses am Grabhügel sind die 3 Tage vom 20. bis zum 22.
November. Danach wandert das Schauspiel hinüber – zur
Hochburghöhe. Und in der Nähe der Hochburghöhe bei der Waldandacht
zu Füssen des Untersbergs wird seit vielen Jahren am 25. November ein absolut
außergewöhnlicher Gottesdienst gefeiert: die Christgeburtsmesse,
zelebriert vom Untersbergpfarrer Herbert Schmatzberger.
Das
leuchtende Sonnenauge der Schlafenden Hexe wird zu einem Art "Stern
von Bethlem", der die christlichen Gläubigen der Region auf die
Geburt Jesus Christus hinweist/hinführt.
Weihnachten, Heilige
Nacht am 25. November? Ja – zu Füssen des Untersbergs.
Dies ist
aber eine eigene (lange) Geschichte....
Im Jahre 2006
machte ich mich auf die Spurensuche nach dem Ereignis vom Hohen
Frauentag am Untersberg. Ich wollte dem Berg auch ein besonderes
Geschenk mitbringen: ein Medizinrad im Sinne eines keltischen
Lebensrades aus 36 Steinen, das dort oben installiert werden
sollte.
Zum ersten Mal wurde ich an jenem 15. August auf die
eigenartige Resonanz des Berges mit den Wettergeschehen, mit den
Wettergeistern aufmerksam. Denn das Wetter war an diesem Tag alles
andere als sommerlich. Bei der Bergstation angekommen empfing uns ein
kühler Wind mit Nieselregen und Nebel. Erst beim Abstieg in die
Mittagsscharte sollte es sich langsam aufhellen. Und dann schien plötzlich die Sonne - ein Phänomen, welches ich über viele folgende Jahre immer wieder beobachten konnte.
Das Geschenk war
nicht abhängig von der Geheimnislüftung um das Dimensionsportal –
aber es sollte sich so entwickeln, dass wir den Steinkreis nur in der
Unterwelt des Berges installieren konnten. Mit dem Betreten der Höhle
Steinerner Kaser, die mir bis dahin unbekannt war, schien sich Vieles
in Licht aufzulösen - überschlugen sich die Ereignisse.
Genau
beim Beginn des Steinkreislegens, der sich aus mitgebrachten 36 Steinen
der Besucher zusammensetzen sollte, waren genau 36 Mitwirkende mit 36
Steinen eingetroffen. So etwas lässt sich nicht planen, so etwas
geschieht in Resonanz mit dem Berg (Dies wiederholte sich ein Jahr
später bei der Irlmaiermadonna zu Füssen des Berges in der Almbachklamm).
Als wir
mittags fertig wurden, wurde die Höhle in goldenes Licht
eingetaucht. Ich brauchte einige Zeit dies zu verstehen. Es war der
Sonnenlichteinfall durch einen Tagschlot in der Höhlendecke.
Das
ist das überlieferte Ereignis des einstmals Wunderberg genannten
Untersbergs.
Das ist das Erlebnis von Lazarus Gitschner.
Das
ist das Dimensionsportal, wenn sich Himmel und Erde in der Unterwelt
vereinen.
Das ermöglicht Heil, Heilung und Erleuchtung.
Kurz
darauf trat ein mitgewandertes Pärchen vor dem Höhleneingang auf mich zu und bat um eine
schamanische Trauung. Jetzt wurde mir klar, dass dazu erst ich selber
schamanisch getraut werden sollte. Ein Jahr später geschah dies.
Aber vorher geriet ich am Rückweg in eine Zeitschleife.
Auch meine Uhr blieb stehen.
Meine Zeit blieb stehen und forderte mich auf zu handeln. Und ich tat es – unterhalb vom Salzburger Hochthron, wo die Zeit mich festhielt und ich meine Partnerin bat, meine Frau zu werden.
Auch meine Uhr blieb stehen.
Meine Zeit blieb stehen und forderte mich auf zu handeln. Und ich tat es – unterhalb vom Salzburger Hochthron, wo die Zeit mich festhielt und ich meine Partnerin bat, meine Frau zu werden.
Seit diesem Jahr entwickelte sich der Steinerne Kaser zum
Kultzentrum des Berges. Jedes Jahr pilgern viele Menschen - nicht nur zum 15. August - dort hin,
um Erleuchtung und Heil zu empfangen. Und die mir berichteten
Geschichten bestätigen dies.
Erst im Jahre 2012 konnte ich dann auch den Sonnendurchgang zur Hauptereigniszeit - am 21. Juni, also zur Sommersonnenwende - erleben und dokumentieren.
Und danach begann der Berg sich in den Medien zu inszenieren, bis zum Höhepunkt im Sommer 2019 - dem Kinofilm Alpgeister, wo u.a. die beschriebenen Phänomene den Beginn und den Schluss des Filmes darstellen:Erst im Jahre 2012 konnte ich dann auch den Sonnendurchgang zur Hauptereigniszeit - am 21. Juni, also zur Sommersonnenwende - erleben und dokumentieren.
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